19.09.2010
Rubrik: Markt

Girokonto

Sehr hohe Zinsen für Dispokredite keine Ausnahme

Banken nehmen einen gehörigen Zins für die Überziehung des Girokontos. Wer des Öfteren mit seinen Finanzen im Dispo ist, sollte genau wissen, wie viel seine Bank dafür verlangt. Einen Überblick gibt nun eine aktuelle Untersuchung, in der knapp 1.000 Kreditinstitute analysiert wurden.


Jeder sechste Bankkunde in Deutschland befindet sich laut „Finanztest“ mit seinem Konto im Minus. Dies kommt allerdings die Verbraucher teuer zu stehen.
Die Zeitschrift hat 992 Banken nach der Höhe ihrer Dispozinsen befragt. Das Resultat: Obwohl der Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB) einen historischen Tiefpunkt erreicht hat, bekommen die Kunden das selten zu spüren. 21 Sparkassen, Volks- und Raiffeisenbanken haben ihren Dispozins bei mindestens 14 Prozent angesetzt.

Die „Finanztest“-Liste der teuersten Dispokredite führt die Targobank, ehemals Citibank, mit 16,99 Prozent bei einem ihrer Kontomodelle an. Auch die Santander Consumer Bank verlangt nicht viel weniger, wenn ein Kunde mehr als 1.000 Euro Schulden hat. Hier sind es 16,98 Prozent.
Am anderen Ende stehen Direktbanken: Die Deutsche Skatbank (6,00 %) und die DAB (6,95 %) haben die geringsten Dispozinsen. Auch einige regionale Banken warten mit recht günstigen Zinssätzen auf, so zum Beispiel die PSD-Bank Braunschweig mit 7,92 Prozent. Damit liegt sie unter den überregionalen Kreditinstituten, bei denen ein Dispokredit erst ab 8,75 Prozent Zinsen möglich ist.

Die EZB hat im Mai 2009 den Leitzins auf die historische Tiefstmarke von 1,00 Prozent gesenkt. Das heißt, für Banken ist es derzeit extrem günstig, an Geld zu kommen. Im September 2008 stand der Leitzins noch bei 4,25 Prozent. Der Leitzins ist der Zinssatz, zu dem sich die Kreditinstitute bei einer Zentral- oder Notenbank Geld leihen können.

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