Körpergewicht als Aufnahmekriterium

Wer eine private Krankenversicherung abschließen will, kommt an einer Gesundheitsprüfung nicht vorbei. Allerdings sind einer Analyse von privaten Krankenzusatzversicherungen zufolge nicht nur Vorerkrankungen und Alter ausschlaggebende Aspekte, sondern auch das Gewicht.

Da das Leistungsangebot der gesetzlichen Krankenkassen immer mehr geschmälert wird, weichen Mitglieder auf eine private Zusatzversicherung aus. Damit sind Kosten für beispielsweise Zahnersatz oder Chefarztbehandlung im Krankenhaus abgesichert. Doch die Versicherungen unterscheiden bei ihren Kunden in Risikogruppen.

Das Verbraucherportal FinanceScout24 hat private Krankenzusatzpolicen untersucht und festgestellt, dass besonders bei Vorerkrankungen und fortgeschrittenem Alter von Übergewichtigen Zuschläge verlangt oder sie gar ganz ausgeschlossen würden.
Ein fast 50-Jähriger mit einem Gewicht von 110 Kilogramm, Bandscheibenvorfall und Bluthochdruck hätte nur geringe Chancen, eine Zusatzpolice abschließen zu können.

Einen exakten Richtwert, z. B. den Body-Mass-Index (BMI), verwende ein Großteil der befragten Versicherer jedoch nicht. Unter den Anbietern gebe es verschiedene Vorgehensweisen. So werde u. a. mithilfe einer Software ein gesamtheitliches Bild des potenziellen Kunden entworfen. Dabei ist Über- oder Untergewicht, welches nicht selten aus gesundheitlichen Störungen resultiert, ein Risikofaktor von vielen.
Andere Versicherungsgesellschaften seien strikter und lehnen einen Vertragsabschluss bei Abweichung vom Normwert um einen bestimmten Prozentsatz ab, wenn das Gewicht für die entsprechende Police relevant ist.

Wie viel man auf die Waage bringt, ist also nicht bei allen Zusatzversicherungen bedeutsam. So wird zum Beispiel bei einer Zahnzusatzversicherung das eine oder andere Kilo mehr kaum ausschlaggebend sein.