19.10.2010
Rubrik: Markt

Personalausweis

Vielseitig, der Kleine

Ab November 2010 wird der neue Personalausweis den bisherigen ablösen. Die Neuerungen gehen weit über die neue, praktische Größe hinaus. Vor allem soll „der Neue“ den Bundesbürgern Internetgeschäfte, Überweisungen und Behördengänge erleichtern.


Daten und Einsatzmöglichkeiten

Vorbei sind die Zeiten, in denen alle Daten auf einem Personalausweis nur mit dem Auge sichtbar sind. Auf einem im Ausweis versteckten RFID-Chip (Radio Frequency Identification Chip) werden zukünftig z. B. Name, Geburtsdatum und -ort, Anschrift und Staatsangehörigkeit gespeichert.

Doch der Chip kann mehr. Zusätzlich kann auch der eingelesene Fingerabdruck darauf gespeichert werden. Allerdings bleibt es jedem selbst überlassen, ob auf dem Ausweis sein Fingerabdruck gespeichert wird. Dieser soll aber nur für die staatlichen Behörden tatsächlich lesbar sein.
Auch wird der neue Personalausweis ein digitales Foto seines Inhabers enthalten. Dies soll den Ausweis fälschungssicherer machen.

Die Funktion des „Persos“ als elektronischen Identitätsnachweis kann mit einer PIN und einem speziellen, an den Computer angeschlossenen Lesegerät genutzt werden.

Kosten und Gültigkeitsdauer

Wer einen solchen neuen Personalausweis benötigt oder schon vor Ablauf seines alten Ausweises haben möchte, muss als Erwachsener 28,80 Euro bezahlen. Unter-24-Jährige kostet der neue Ausweis sechs Euro weniger, nämlich 22,80 Euro. Wer nachträglich die Online-Ausweisfunktion aktivieren lässt, muss weitere sechs Euro auf den Tisch legen; ebenso für das Entsperren dieser Funktion. Geht der Ausweis verloren und die Online-Funktion muss gesperrt werden, muss der Bundesbürge nichts bezahlen. Die Änderung der sechsstelligen PIN im Bürgeramt, wenn sie beispielsweise vergessen wurde, bedeutet weitere sechs Euro Gebühren.

Der Personalausweis wird für eine Gültigkeitsdauer von zehn Jahren ausgestellt. Bei Personen, die noch nicht 24 Jahre als sind, beträgt die Gültigkeitsdauer sechs Jahre.

So vielseitig und hilfreich das neue Ausweisdokument sein soll, so sehr steht es vor allem aus datenschutzrechtlichen Fragen in der Kritik. Datenschützer äußern Bedenken, vor allem vor dem Hintergrund, mit dem Ausweis Internetgeschäfte zu tätigen. Denn das dürfte auch für Kriminelle interessant sein.
Der RFID-Chip kann über Funk ausgelesen werden. Daher wird befürchtet, dass auch Unbefugte die Daten einsehen könnten.

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