04.08.2023
Rubrik: Markt

Steigende Inflation

Deutsche am Rand ihrer finanziellen Belastbarkeit

Deutsche am Rand ihrer finanziellen BelastbarkeitFoto: Alexandra_Koch / pixabay

Die steigende Inflation bringt viele Deutsche an den Rand ihrer finanziellen Belastbarkeit. Nahezu 30 Prozent der Arbeitnehmer gaben dies in einer Umfrage von YouGov an, die im Auftrag der Postbank durchgeführt wurde.

Gegenwärtig erfahren zahlreiche Menschen schmerzhafte Auswirkungen der Inflation. Laut einer aktuellen Umfrage von YouGov, die von der Postbank in Auftrag gegeben wurde, berichtete knapp jeder dritte Arbeitnehmer (30 Prozent), dass er finanziell an seine Grenzen stößt. Rund 21 Prozent gaben an, dass ihr Einkommen nicht ausreicht, um die steigenden Lebenshaltungskosten zu decken, und nahezu neun Prozent gaben sogar an, dass sie mit ihren finanziellen Mitteln überhaupt nicht zurechtkommen.

Besonders stark betroffen sind Arbeitnehmer mit einem monatlichen Haushaltsnettoeinkommen von unter 2.500 Euro. Von ihnen schaffen es beinahe 43 Prozent nicht, ihre Ausgaben zu decken. Im Gegensatz dazu ist es bei Befragten mit höherem Einkommen nur bei etwa jedem fünften (22 Prozent) der Fall.

Immerhin erwarten etwa 54 Prozent der Arbeitnehmer in den nächsten zwölf Monaten eine Gehaltserhöhung. Die Mehrheit von ihnen (25 Prozent) setzt ihre Hoffnungen auf bessere Bedingungen durch Tarifverhandlungen, während einige (zwölf Prozent) versuchen werden, individuell höhere Löhne auszuhandeln. Ungefähr 37 Prozent der Arbeitnehmer gehen jedoch nicht davon aus, dass sich ihr Einkommen in absehbarer Zeit erhöhen wird. Besonders gering ist die Hoffnung auf höhere Einkommen bei denen, die diese am dringendsten benötigen: Nahezu die Hälfte der Befragten, die derzeit Schwierigkeiten haben, ihre Lebenshaltungskosten zu tragen (46 Prozent), gehen davon aus, dass sie keine Aussicht auf höhere Bezüge haben. Im Vergleich dazu sind es bei denen, die ihr Einkommen als ausreichend betrachten, nur 33 Prozent.

Arbeitnehmer mit vergleichsweise niedrigem Einkommen haben zudem weniger Aussicht darauf, von der "Inflationsausgleichsprämie" zu profitieren, die Arbeitgeber ihren Angestellten bis Ende 2024 steuerfrei und ohne Sozialabgaben zahlen können. Beinahe 50 Prozent der Arbeitnehmer mit einem monatlichen Haushaltsnettoeinkommen von 2.500 Euro oder mehr haben die Inflationsprämie bereits erhalten oder rechnen damit. Im Gegensatz dazu haben nur 35 Prozent derjenigen, deren monatliches Einkommen unter 2.500 Euro liegt, die Prämie bereits erhalten oder hoffen darauf.

Laut der Umfrage der Postbank profitieren 43 Prozent aller befragten Arbeitnehmer von der Inflationsausgleichsprämie, während 49 Prozent leer ausgehen. Ungefähr sieben Prozent wissen nicht, ob sie Anspruch auf die Prämie haben.

Über die Studie:
In ei­ner be­völ­ke­rungs­re­prä­sen­ta­ti­ven On­line-Be­fra­gung in­ter­view­te You­Gov im Auf­trag der Post­bank zwi­schen dem 24. und 27. April 2023 ins­ge­samt 1.011 Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer ab 18 Jah­ren.

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