10.02.2012
Rubrik: Sparten

Sicher im Winter

Das Auto fit für den Winter machen!

Ein sibirisches Hoch hat Deutschland im Kältegriff und macht Autofahrern das Leben schwer. Schnee und Eis behindern den Verkehr, in manchen Ortschaften werden Temperaturen von bis zu Minus 30 Grad gemessen. Doch da auch auf den Nahverkehr vielerorts kein Verlass ist, können und wollen viele Menschen auf das Auto nicht verzichten.



In den Autowerkstätten und bei den Pannendiensten herrscht in diesen Tagen Hochbetrieb. Nicht nur den Menschen macht die frostige Kälte zu schaffen, auch die Autos leiden unter den eisigen Temperaturen. Während wir uns in dicke Mäntel hüllen und sich mit Schals und Mützen schützen, so sollte auch das Fahrzeug fit gemacht werden für den Winter.

Dieselfahrzeuge: Beimischen von Benzin ist tabu!

Für viele Autofahrer beginnt der Ärger schon beim Anlassen des Motors: Der Motor stottert und ruckelt, aber dann passiert nichts. Vor allem Dieselmotoren machen Probleme, weil der Dieselkraftstoff bei Kälte schnell flockt: Dann verstopft der Kraftstofffilter und muss ausgetauscht werden. Zwar hat der Gesetzgeber bereits vorgesorgt, indem er im Winter den Verkauf von speziellem kältetauglichen Diesel vorschreibt, der bis Minus 20 Grad Celsius filtrierbar ist. Viele Tankstellenanbieter werben sogar mit einer Wettertauglichkeit bis Minus 30 Grad. Aber bei den derzeitigen Temperaturen stößt auch so mancher Winterdiesel an seine Grenzen.

Wie also vorbeugen? Absolut tabu sollte es für Autofahrer sein, dem Diesel zur Verbesserung der Filterfähigkeit Benzin beizumischen. Kraftstoffpanschern drohen schwere Schäden am Einspritzsystem und Tank. Stattdessen empfehlen KFZ-Experten die Nachrüstung einer extra Filterheizung für Dieselmotoren, sollte diese nicht bereits werksmäßig ins Fahrzeug eingebaut sein.

Leere Batterien: Strom sparen, Kurzstrecken vermeiden!

Nicht nur verstopfte Kraftstofffilter machen Autofahrern bei frostigen Temperaturen das Leben schwer, auch den Starterbatterien geht bei Frost und Kälte sprichwörtlich schneller der Saft aus. Je tiefer die Starterbatterie abgekühlt ist, desto geringer ist ihre Kapazität. Deshalb empfiehlt es sich grundsätzlich, zu Beginn des Winters die Batterie in einer Werkstatt testen zu lassen und die Autobatterie ausreichend nachzuladen. Auch können im Winter Akkus geschont werden, indem der Fahrer auf Kurzstreckenfahrten verzichtet. Hierbei gilt es zu beachten, dass der gesamte Strombedarf des Autos im Winter höher ist: Licht, Scheibenwischer, Heizung und Gebläse wollen mit Energie gefüttert werden! KFZ-Mechaniker verweisen übrigens gerne darauf, dass gerade die komplexe Elektronik von modernen Autos kälteempfindlich ist, unabhängig von der jeweiligen Automarke.

Frostschutz für Kühler und Scheibenwaschanlage ist Pflicht!

Wenn draußen frostige Temperaturen herrschen, sollte man das Kühlwasser nicht vernachlässigen. Kühler und Kühlschläuche können bei Vereisung platzen, und dann wird es dem Motor sogar bei Frost und Kälte irgendwann zu heiß. Deshalb sollte ausreichend Frostschutz im Kühlwasser vorhanden sein. Viele Tankstellen halten ein Frostschutzmessgerät bereit, mit dem Autofahrer kostenlos den Frostschutzstand des Kühlwassers messen können. Aber Vorsicht: Frostschutzstand nur bei kaltem Motor messen, sonst besteht Verbrennungsgefahr wegen kochendem Kühlwasser!

Selbstverständlich sollte auch die Scheibenwaschanlage mit ausreichend Frostschutzmittel aufgefüllt werden. Denn wer ohne gute Sicht losfährt, der gefährdet den Verkehr und riskiert ein Bußgeld, unter Umständen sogar seinen Versicherungsschutz. Winterfahrer sollten zudem bedenken, dass bei Schnee und Salz auf den Straßen öfter die Scheibenwaschanlage bedient werden muss – zur Not also eine Reserve im Kofferraum haben!

Türdichtungen und -schlösser

Wenn die Autotüren nicht aufgehen oder schließen, hilft auch die beste Sitzheizung nichts. Deshalb empfiehlt es sich, auch die Türen des PKW winterfest zu machen und schon vorher mit Stoffen zu behandeln, die verhindern, dass die Türdichtung festfriert. Türgummis können mit speziellen Pflegestiften auf Silikon- oder Hirschtalgbasis behandelt werden. Aber Talkumpuder oder Vaseline erfüllt ebenfalls ihren Zweck. Diese Mittel sind für die Prophylaxe bestimmt – ist die Tür einmal zugefroren, helfen sie nicht. Ebensowenig wie warmes Wasser übrigens, wenn die Unterseite der Türdichtung festgefroren ist.

Auch das Türschloss will bei eisigen Temperaturen erst einmal geöffnet sein. Viele Autofahrer führen ein Enteisungsspray bereits im Auto mit sich – Dies ist ein Fehler. Denn wenn sich das Auto nicht öffnen lässt, hilft es wenig, wenn das Enteisungsspray im Kofferraum oder im Handschuhfach aufbewahrt wird. Das Enteisungsspray sollte deshalb immer griffbereit mit sich geführt werden. Im Innenraum des Fahrzeuges hilft es wenig, wenn man vor zugefrorenen Türen steht!

Wer diese Tricks berücksichtigt, hat gute Chancen auch im Winter mit dem Auto sicher ans Ziel zu kommen. Die richtige Winterbereifung (4mm Profiltiefe), eine zusätzliche Decke im Auto sowie die Kontrolle der Beleuchtung vor Fahrtantritt sollten dabei selbstverständlich sein. Allzeit gute Fahrt!

Weitere Nachrichten zu den Themen: Drei-Tage-Kurier  Kfz  Kfz  
Keine Kommentare

Es sind noch keine Kommentare vorhanden.

Schreiben Sie den Ersten.