Vater Staat statt „Hotel Mama“

Für ca. 500.000 junge Menschen hat vor einigen Wochen die Ausbildung begonnen. Zu den ersten beruflichen Eindrücken kamen bereits vor Ausbildungsbeginn eine Reihe wichtiger Fragen auf die Schulabgänger zu. Angefangen mit dem Weg zur Arbeit, der oft nicht mehr zu Fuß oder mit dem Schulbus realisierbar ist. Häufig ist der Ausbildungsbeginn auch mit einem Umzug und damit auch mit dem Loslösen vom „Hotel Mama“ verbunden.

Natürlich stehen dabei die Eltern mit Rat und Tat zur Seite. Sie unterstützen beim Umzug, geben wichtige Tipps und helfen ihren Sprösslingen auch finanziell. Doch auch Vater Staat möchte den jungen Auszubildenden unter die Arme greifen. Mit dem Vermögensbildungsgesetz wurde dafür eine wichtige Grundlage geschaffen. So fördert der Staat Vermögenswirksame Leistungen mit einer Arbeitnehmersparzulage.

Dabei kann jeder, der weniger als 17.900 Euro im Jahr verdient, bis zu zwei Anlageformen parallel machen und sich zwei Mal Förderung vom Staat sichern. Bei einer jährlichen Einzahlung von mindestens 400 Euro mit 72 Euro im Jahr wird dabei die Anlage in Aktienfonds gefördert. Das sind immerhin 18 Prozent Förderungsquote. Die zweite Möglichkeit ist eine Anlage in Bausparverträge. Hier wird eine Prämie von 9 Prozent auf einen Sparbetrag von 470 Euro jährlich gewährt. Das entspricht einer Förderung von 43 Euro.

Vermögenswirksame Leistungen sind mit dem Arbeitgeber vereinbarte Geldleistungen, die direkt in eine langfristige Sparform eingezahlt werden. In der Regel beträgt die Laufzeit sieben Jahre, wobei das letzte Jahr beitragsfrei ist. Bei vielen Unternehmen zahlt der Arbeitgeber einen Teil der Vermögenswirksamen Leistungen. Teilweise ist dies sogar tariflich vorgeschrieben. Selbst wenn der Chef nichts dazu bezahlt, ist der Vermögensaufbau durch die Förderung allemal hochinteressant.