16.09.2011
Rubrik: Markt

Semesterstart

Studis richtig versichert

Ob Zahnmedizin oder Botanik, Wirtschaftswissenschaften oder Germanistik – im Herbst werden wieder unzählige Abiturienten an die Universitäten strömen, um sich fit zu machen für ihren Traumjob. Doch wie sieht es mit dem Versicherungsschutz für Studenten aus?



Neben der Krankenversicherung, die für Studierende unerlässlich ist, sollten sich Studenten auch über andere Risiken Gedanken machen. Denn mit dem Beginn eines Studiums müssen viele Risiken selbst abgesichert werden, für die bisher über die Eltern Versicherungsschutz bestand. Eine Haftpflicht-, Hausrat- und Berufsunfähigkeitsversicherung ist hierbei besonders zu empfehlen.

Haftpflichtversicherung

In der Regel haftet jeder für den Schaden, den er einem anderen zufügt – ein kleines Verschulden kann den finanziellen Ruin bedeuten. Deshalb sollten Studenten eine Haftpflichtversicherung besitzen. Wer etwa als Radfahrer einen Fußgänger anrempelt, so dass dieser stürzt und zum Pflegefall wird, sieht sich schnell mit sechsstelligen Forderungen konfrontiert. Auch der Kaffee auf dem Laptop des Kommilitonen kann zum Ärgernis werden, wenn das Sparschwein leer ist und man den Schaden ersetzen muss.

Das heißt jedoch nicht, dass Studenten einen eigenen Vertrag abschließen müssen. Sind die Eltern haftpflichtversichert, dann sind es in der Regel auch die Kinder bis zum Ende ihrer ersten Ausbildung. Einen eigenen Vertrag brauchen Studenten jedoch während ihres Zweitstudiums, wenn sie bereits verheiratet sind oder vor dem Studium bereits berufstätig waren.

Hausratversicherung

Sollten Studenten eine Hausratversicherung besitzen? An dieser Frage scheiden sich die Geister. Im Zweifelsfall gilt die Regel: Der Schutz ist immer dann sinnvoll, wenn die Wiederbeschaffung des Hausrats im Schadensfall die eigenen finanziellen Möglichkeiten übersteigt.

Wer nur ein IKEA-Regal besitzt und eine Handvoll Bücher, der muss sein Geld sicher nicht in einen Hausratvertrag investieren. Werden jedoch teure Elektrogeräte wie Laptops oder Flachbildschirme in der Studentenbude aufbewahrt, empfiehlt es sich schon eher über einen Schutz nachzudenken. Und die teure Einbauküche sollte ebenso geschützt sein wie der hundertjährige Tabernakelschrank, den Opa seinem Studiosus vermacht hat.

Guter Schutz ist schon für weniger als 50 Euro im Jahr möglich. Studenten mit einem eher geringem Haushaltswert sollten darauf achten, dass im Vertrag ein Unterversicherungsschutz vereinbart ist. Sonst kann die Versicherung ihre Leistung anteilig kürzen, wenn man den Wert der Einrichtung versehentlich im Antrag falsch angegeben hat. Bei Blitzeinschlag sollten zudem Folgeschäden mit abgesichert sein. Nur dann zahlt die Versicherung auch für den Fall, dass ein Überspannungsschaden bei Gewitter den Fernseher oder den Laptop außer Gefecht setzt.

Berufsunfähigkeitsversicherung

Wer nicht mindestens 5 Jahre in die Rentenversicherung eingezahlt hat, kann bei andauernder Krankheit oder Arbeitsunfähigkeit keinen Anspruch gegenüber der gesetzlichen Rentenversicherung geltend machen. Wer hier nicht vorsorgt, riskiert zu verarmen. Deshalb ist es zu empfehlen, sich für den Fall der Berufsunfähigkeit schon zu Studienzeiten abzusichern. Wie ist dies aber möglich – wenn man doch noch gar keinen Beruf erlernt hat?

Hier bieten die Versicherungen eine Art eigeschränkte Berufsunfähigkeitsversicherung mit Erwerbsunfähigkeitsklausel an. Tritt die Berufsunfähigkeit zu Beginn des Studiums ein, zahlt die Versicherung nur dann eine Rente, wenn der Versicherte gar keinen Beruf mehr ausüben kann, also vollkommen erwerbsunfähig ist. Erst nach dem 5. Semester oder zum Ende des Studiums tritt dann der volle Versicherungsschutz in Kraft.

Studenten sollten bei Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung darauf achten, dass eine Nachversicherungsgarantie gewährleistet ist. Nur dann können sie ohne nochmalige Gesundheitsprüfung den Schutz nach Abschluss des Studiums aufrecht erhalten. Und je früher man sich für einen Vertrag entschließt, desto besser sind die Konditionen für den Versicherten.

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