16.02.2011
Rubrik: Markt

Pflegegipfel

2011 wird Jahr der Pflege

Bundesgesundheitsminister Rösler hat 2011 zum Pflegejahr deklariert. Nachdem bereits im Dezember 2010 über den Fachkräftemangel diskutiert wurde, standen auf dem Pflegegipfel am 14. Februar 2011 die pflegenden Angehörigen im Fokus. Doch was bedeutet das für die Betroffenen?


Am vergangenen Montag kam Philipp Rösler mit Vertretern der Pflegebranche zur Vorbereitung einer Finanzreform der Pflegeversicherung zusammen. Hauptanliegen war dabei, eine verbesserte Situation für diejenigen zu schaffen, die ihre pflegebedürftigen Angehörigen betreuen. Und das sind nicht gerade wenige. Der größte Pflegedienst in Deutschland seien die Angehörigen, so Andreas Westerfellhaus, Präsident des Deutschen Pflegerats. Da sie den Steuer- und Beitragszahler enorm entlasten, sollte ihre Arbeit mehr honoriert und unterstützt werden.

Ergebnis des Pflegegipfels am 14. Februar 2011 waren folgende Überlegungen zur Entlastung der pflegenden Angehörigen:
  • Kuren (nach dem Vorbild der Mutter-Kind-Kuren)
  • stärkere Berücksichtigung der Pflegezeit bei der Rente
  • Förderung des Austauschs von pflegenden Angehörigen in Selbsthilfegruppen

Der Bundesgesundheitsminister hat sich viel aufgeladen, aber aufgrund der demografischen Entwicklung scheint eine Reform der Pflegeversicherung unumgänglich. Das Statistische Bundesamt (Destatis) prognostiziert für 2020 2,9 Millionen Pflegebedürftige, für 2030 gar 3,3 Millionen. Das entspräche einem Anstieg von etwa 27,5 Prozent gegenüber der aktuellen Zahl der Pflegebedürftigen von 2,4 Millionen.

Auch die Verbände und Vereine der Pflegebranche haben sich bereits eingeschaltet. Während der Deutsche Pflegerat vor allem strukturierte Schulungen und Qualifizierung der Pflegenden fordert, will der VdK, dass der Pflegezeit derselbe Stellenwert wie der Kindererziehung eingeräumt, das Pflegegeld angepasst und eine bessere Vereinbarkeit von Pflege und Beruf erreicht wird, denn oft muss der Pflegende aus seinem Beruf aussteigen, um sich um die bedürftigen Angehörigen zu kümmern.

Diese Diskussion um gesetzliche Absicherung für Pflegende und Gepflegte zeigt, dass monetäre Sorgen nicht unbegründet sind. Daher kann eine private Pflegezusatzversicherung finanzielle Lücken schließen.

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