"Finanztest" vermisst Beratungsqualität

Die Zeitschrift Finanztest kommt in ihrer Oktoberausgabe zu dem Ergebnis, dass die Beratungsleistung des Außendienstes von 26 großen Versicherungsunternehmen nicht überzeugen kann.

In insgesamt 182 Testgesprächen wurde die Beratungsleistung bei der Vermittlung von Lebens- und Berufsunfähigkeitsversicherungen getestet.

Dabei erreichte kein Versicherer das Qualitätsurteil "Gut" - besonderes dürftige Beratungen wurden bei Vertretern der Allianz und der Alten Leipziger festgestellt.

Von bedarfsgerechter Beratung konnte dabei nur in den wenigsten Fällen die Rede sein. Besonders alleinerziehende Frauen wurden mit ungenügenden Vorschlägen bedacht.
Angaben zu den Vorerkrankungen des Kunden wurden oft nicht in die Formulare eingetragen. Wegen Verletzung der vorvertraglichen Anzeigepflichten droht hier dem Kunden der vollständige Verlust des Versicherungsschutzes.

Informationen über die angebotenen Verträge wurden schlecht aufbereitet - Versicherungsbedingungen und Produktinformationsblätter waren größtenteils wertlos für die Kunden.
In einem Fall wurden 165 lose Seiten zu "Informationszwecken" übergeben.

Insgesamt gab es bei allen Versicherern einzelne gute Beratungen.
Nirgends aber konnte man sich auf eine durchgängige Beratungsqualität verlassen. Von den 26 Lebensversicherungsgesellschaften erhielten 20 ein „Befriedigend“, 6 weitere noch ein „Ausreichend“. Insgesamt am besten schnitten die Vermittler von HDI Gerling und VGH ab.