Systemische Cyberrisiken: Malware, Cloud-Ausfälle und unterschätzte Kumulgefahren

Cyberangriffe bleiben eines der größten Unternehmensrisiken – besonders, wenn viele Organisationen gleichzeitig betroffen sind.

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Eine neue Umfrage unter 93 Cybersicherheitsexperten zeigt: Ein schwerwiegendes Malware-Ereignis könnte ein Viertel aller Systeme weltweit beeinträchtigen. Zwar seien vollständige Ausfälle in mehr als der Hälfte der Systeme unwahrscheinlich, doch ein erneutes Ereignis wie „WannaCry“ oder „NotPetya“ wäre keine Überraschung.

Besonders kritisch ist laut Studie die Rolle unzureichender Schutzmaßnahmen. Wer kein effizientes Patch-Management betreibt, Netzwerke nicht segmentiert und keine belastbaren Back-ups einsetzt, erhöht das Risiko massiver Schäden – sowohl bei Malware als auch bei Cloud-Ausfällen.

Auch Letztere wurden als reale Bedrohung bewertet. Bei einem Ausfall des wichtigsten Cloud-Anbieters rechnen Unternehmen im Schnitt mit Schäden in Höhe von 1 Prozent des Jahresumsatzes. Die Studie macht deutlich: Die Ausfallzeit und der Grad der Abhängigkeit entscheiden über die finanziellen Folgen. Als effektivster Schutz gilt eine sogenannte „überregionale Architektur“ innerhalb eines Anbieters. Der Wechsel zu einem anderen Cloud-Provider im Krisenfall ist hingegen meist nicht praktikabel.

Die Studienergebnisse zeigen, wie wichtig eine realistische Modellierung systemischer Cyberrisiken ist – insbesondere für die Versicherungswirtschaft. Sie verdeutlichen zudem, dass neue Technologien wie das Internet of Things und KI nicht nur Chancen bieten, sondern auch zusätzliche Risiken mit sich bringen.

Hinweis: Die Umfrage wurde gemeinsam von CyberCube und Munich Re durchgeführt. Die wichtigsten Ergebnisse wurden jetzt veröffentlicht. Eine nächste Erhebung ist für 2026 geplant.