Wissen, was Recht ist

Bei Internetauktionen es ist ein großer Unterschied, ob man von privat oder von einem gewerblichen Anbieter das Objekt der Begierde ersteigert, da der private Verkäufer Gewährleistung ausschließen kann. Doch die Rechtssprechung ist nicht immer auf der Seite des Verkäufers. Der hier vorgestellte Fall ist ein Beispiel von vielen, wann eine Rechtsschutzversicherung hilfreich sein kann.

Eine private Verkäuferin hat über eine Internetauktionsplattform einen PKW angeboten. Laut Beschreibung wäre das Fahrzeug unfallfrei, in gut erhaltenem Zustand, scheckheftgepflegt und verfüge über Standheizung und Tempomat.

Nachdem ein Käufer das Kfz erstanden hatte, wurde zusätzlich ein Vertrag mit einem ADAC-Formularvordruck geschlossen. Es stellte sich heraus, das der tatsächliche Fahrzeugzustand nicht der Realität entsprach. Weder Standheizung noch Tempomat gehörten zur Ausstattung.

Der Käufer wollte daher vom Vertrag zurücktreten und den Kaufpreis erstattet bekommen. Doch die Verkäuferin berief sich auf das ADAC-Formular, durch dessen Inhalt die Beschreibung auf der Auktionsplattform hinfällig werde. Sie mache von ihrem Recht des Gewährleistungsausschlusses, der privaten Verkäufern zustehe, Gebrauch.

Am Amtsgericht München gab man dem Käufer Recht (Az. 122 C 6879/09, Urteil vom 11.12.2009). Der Rücktritt des Käufers sei rechtmäßig. Am Fahrzeug bestünden in dem Fehlen von Standheizung und Tempomat Mängel. Dabei sei der Kaufvertrag nicht erst durch das Vertragsformular, sondern durch den Zuschlag auf der Internetplattform zustande gekommen. Außerdem würde aus dem Formular nicht deutlich, dass die Verkäuferin von den vorher gemachten Zusagen Abstand nehmen wolle und der Käufer damit einverstanden sei.

Streitfälle wie dieser können eine Menge Nerven kosten. Mit einer Rechtsschutzversicherung wird dem Verbraucher eine große Last genommen. Sie kümmert sich um die Prüfung von Forderungen, die Abwehr unberechtigter Ansprüche anderer und steht ihm hilfreich zur Seite.