30.05.2013
Rubrik: Gesundheit

Prävention

Beckenbodentraining gegen Blasenschwäche

Blasenschwäche, auch unter dem Begriff Harninkontinenz bekannt, ist ein unwillkürlicher Harnverlust. Blasenschwäche kann unterschiedliche Ursachen haben. Sie tritt sowohl bei Frauen als auch bei Männern auf. Grundsätzlich wird die Blasenschwäche in 3 Hauptgruppen unterschieden. Die Belastungsinkontinenz oder auch Stressinkontinenz genannt und die Dranginkontinenz. Die dritte Gruppe ist eine Mischinkontinenz. Sie ist eine Mischform der ersten beiden Gruppen. In jedem Fall bedarf es einer Klärung der Ursachen durch einen Arzt.

Symptome

Die Belastungsinkontinenz wurde auch Stressinkontinenz genannt. Das war bezüglich der Ursachen bzw. Symptome irreführend. Es ist hier nicht die Rede davon, dass man in Stresssituationen häufiger Wasser lassen muss. Nein, vielmehr bedeutet diese medizinische Bezeichnung den unwillkürlichen Harnverlust, wenn sich der Druck im Bauchraum steigert. Schweres Heben, Niesen, Husten oder auch Pressen können dazu führen, dass einige Tropfen Urin vom Körper abgegeben werden. Ausgeprägter ist diese Form, wenn bereits bei geringen Bewegungen oder gar im Ruhestand Urinverlust auftritt, ohne dass der Patient einen Harndrang verspürt hat.

Die Dranginkontinenz ist auch unter dem Begriff Urgeinkontinenz bekannt. Obwohl die Blase nicht gefüllt ist, besteht der Drang des Wasserlassens. Diese Symptomatik kann innerhalb einer Stunde sogar mehrfach auftreten. Beim rechtzeitigen Gang zur Toilette geht der Urin schwallartig ab.

Bei der Mischinkontinenz gehen ständig, wenn auch nur kleine Mengen, Urin ab. Dieses unangenehme Gefühl beschreiben die Patienten häufig mit einem ständigen Tröpfeln. Erwähnt sei noch die extraurethrale Inkontinenz, welche sich durch ständigen Urinverlust äußert. Ursachen sind hier aber außerhalb der Harnwege zu suchen. Beispielsweise kann hierfür eine Fistel verantwortlich sein.

Diagnostik

Nach dem Gespräch mit dem Arzt und der körperlichen Untersuchung werden Urinuntersuchungen durchgeführt. Harnwegsinfekte können somit ausgeschlossen werden. Die Messung des Restharns ist ebenfalls eine aufschlussreiche Methode, um der Ursache auf den Grund zu gehen. Zur Stellung der Diagnose kann sich ein Tagebuch als gut erweisen. Um einen Überblick zu erhalten, sind mindestens im Verlauf von drei Tagen, die getrunkene Menge zu notieren. Ebenso wie häufig und welche Mengen Urin abgegeben wurde. Eine Gegenüberstellung ist somit sehr einfach möglich. Ob eine Ultraschalldiagnostik, oder auch eine Blasenspiegelung zur weitergehenden Diagnostik erforderlich ist, muss individuell geklärt werden.

Therapie

Es wird in mehreren Schritten vorgegangen, um eine Harninkontinenz zu therapieren. Begonnen wird in der Regel mit dem Beckenbodentraining. Oftmals sind eine Gewichtsreduktion und eine Änderung der Lebensgewohnheiten in Kauf zu nehmen, um dieses lästige Leiden erfolgreich zu bekämpfen. Medikamente, wenn eine Erkrankung der Blase oder der Harnwege vorliegt, werden vom Arzt verordnet.

Sollten all diese Bemühungen nicht helfen, kann auch eine Operation in Betracht kommen. Unter Anleitung von gut ausgebildeten Therapeuten sollte dieses Training durchgeführt werden. Die gezielte Aktivierung der Beckenbodenmuskulatur ist in vielen Fällen nicht so einfach. Alternativ wird häufig das Biofeedbacktraining eingesetzt. Hierbei wird in der Scheide oder am Enddarm eine kleine Sonde platziert. Genau wird angezeigt, wie die Muskelanspannung erfolgt ist. Auch eine Hilfe bietet hierbei die Elektrostimulation. Unabhängig, ob diese zusätzlichen Möglichkeiten beim Beckenbodentraining genutzt werden, sollte der Patient wissen, dass es eine gewisse Zeit braucht, bis sich der gewünschte Erfolg einstellt.

Prävention

Die besten Aussichten hat aber das Beckenbodentraining, da es sich in vielen Fällen um eine Schwäche der Muskulatur handelt. Als Prävention wird ein regelmäßiges Beckenbodentraining empfohlen. So kann einer Blasenschwäche vorgebeugt werden. Viele Übungen mit Anleitung und Abbildungen werden im Internet gezeigt.

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