21.05.2013
Rubrik: Geldanlage

Verbraucherschutz

Informationsblätter für hochriskante Finanzanlagen oft ungenügend

Informationsblätter für hochriskante Finanzanlagen oft ungenügendInvestieren, aber mit Weitblick: Gerade von hochriskanten Anlageformen sollten Privatsparer die Finger lassen, wenn sie die Produkte nicht verstehen.Foto: kivoart@iStockphoto.com

Viele Geldanleger haben während der Finanzkrise Geld verloren, weil ihnen hochriskante Produkte empfohlen wurden. Seit dem Juni 2012 hat deshalb der Gesetzgeber festgelegt, dass Anbieter von Produkten wie etwa geschlossenen Fonds ihre Kunden mit einem Vermögensanlagen-Informationsblatt (VIB) über die Risiken der Anlage aufklären müssen. Die Zeitschrift Finanztest stellt aber in ihrer aktuellen Ausgabe derartigen Informationsblättern ein schlechtes Zeugnis aus.

Ob Beteiligungsmodelle für Windräder, Bürotürme oder Schiffe: Manche Vermögensanlagen sind hoch riskant. Dazu gehören etwa geschlossene Investmentfonds oder bestimmte Beteiligungsinstrumente, die nicht an der Börse gehandelt werden. Seit Juni 2012 müssen die Anbieter solcher Finanzinstrumente ein Vermögensanlagen-Informationsblatt (VIB) aushändigen, das über Risiken von Kapitalanlagen aufklärt.

Aber in der aktuellen Ausgabe von der Zeitschrift Finanztest kommen Verbraucherschützer zu dem Ergebnis, dass diese Informationsblätter oftmals nicht den Ansprüchen genügen. So würden manche Anbieter etwa nicht einmal die aktuellen Versionen dieser Kurzinformationen auf ihrer Webseite bereit halten, obwohl der Gesetzgeber genau dies vorschreibt. Auch inhaltlich weisen viele Informationen Mängel auf. „Zum Teil waren sie unverständlich oder zentrale Punkte der Investments fehlten. Die Texte ähnelten sich oft, vor allem bei geschlossenen Immobilienfonds“, berichtet die Stiftung Warentest. Mit anderen Worten: Der Kunde könne aus vielen Dokumenten nicht wirklich erfahren, ob die Finanzanlage etwas taugt oder nicht.

Soll man deshalb aber auf eine Geldanlage verzichten? Hier ist zu beachten, dass die Inflation, die derzeit etwa 2 Prozent pro Jahr beträgt, langfristig zu einem Wertverlust des gesparten Geldes führt. Schlaues Investment kann hier Abhilfe schaffen. Allerdings bestätigt die Studie von Finanztest eine alte Faustregel der Geldanlage, nämlich dass Anleger tatsächlich nur in Finanzprodukte investieren sollten, deren Funktionsweise sie durchschauen und verstehen. Auch empfiehlt es sich, ausreichend Zeit in die Wahl der richtigen Anlageformen zu investieren, statt überhastet und voreilig einen Vertrag abzuschließen. Ob eine Riester-Rente, eine klassische Lebensversicherung, eine fondsbasierte Lebensversicherung oder ein Banksparplan – für jeden Anlagetyp findet sich ein passendes Produkt. Auch für jene, die das Risiko scheuen. Ein Beratungsgespräch kann helfen, die richtige Entscheidung zu treffen!

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