19.01.2017
Rubrik: Vorsorge

Studie

Vertrauen in Altersvorsorge sinkt

Vertrauen in Altersvorsorge sinktFoto: sipa@Pixabay.com

Die Bundesbürger verlieren ihr Vertrauen in die Altersvorsorge allgemein. Das zeigt eine aktuelle Studie. Demnach hat nicht nur die gesetzliche Rentenkasse mit einem Vertrauensverlust zu kämpfen, auch private Altersvorsorge-Formen leiden. Ohne private Altersvorsorge wird es aber dennoch nicht gehen, sonst droht vielen Menschen im Ruhestand die Altersarmut.

Eine Studie des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) lässt aufhorchen. Seit 2009 ermittelt die wirtschaftsnahe Forschungs-Einrichtung das Stimmungsbild der Bundesbürger zum Thema Altersvorsorge. Und dieses Stimmungsbild hat sich im vierten Quartal 2016 rapide verschlechtert. Drei von vier Personen im erwerbsfähigen Alter (76 Prozent) gehen davon aus, dass sich ihr Lebensstandard im Alter verschlechtern wird, berichtet das Institut in einer Pressemeldung.

Gelitten hat dabei auch das Vertrauen in die private Altersvorsorge. Das zeigt sich daran, dass nur etwa jeder Vierte (27 Prozent) derzeit plant, mehr für die Privatvorsorge zu tun. "Offenkundig schlägt sich die öffentliche Diskussion über Niedrigzinsen und die nicht enden wollende Kritik an der Riester-Rente immer stärker in den Einschätzungen der Sparer nieder", erklärt das DIA. Für die Studie wurde im Dezember 2016 mehr als 1.000 erwerbstätige Bundesbürger befragt.

Ohne private Vorsorge wird es kaum gehen

Fest steht aber auch: Ohne Privatvorsorge werden viele Menschen später von Altersarmut betroffen sein. Das gilt selbst dann, wenn die Bundesregierung ihre jetzige Rentenreform mit allen Vorhaben umsetzt und das Rentenniveau bei mindestens 46 Prozent stabilisiert werden sollte. Denn das Rentenniveau gibt ja an, auf welche Altersbezüge ein Durchschnitts-Rentner im Vergleich zu früheren Bruttolohn hoffen kann.

Hier zeigt sich, dass schon heute die Gefahr der Altersarmut groß ist. 2014 belief sich das Rentenniveau im Schnitt auf 48 Prozent eines durchschnittlichen Arbeitnehmergehalts (2.900 Euro nach Abzug der Sozialabgaben, aber vor Abzug der Steuern). Das sind brutto 1.287 Euro. Viele Ruheständler bekommen noch weniger, wie Zahlen der Rentenversicherung zeigen. Das gilt vor allem für Frauen, die gar nur eine Durchschnittsrente von 770 Euro im Monat erzielen.

Neue Altersvorsorge-Produkte für neue Anforderungen

Entgegen aller Kritik gibt es auch im Niedrigzins Möglichkeiten der Privatvorsorge. Die Lebensversicherer entwickeln z.B. neue Produkte, welche die Renditechancen der Kapitalmärkte mit den Garantien klassischer LV-Produkte kombinieren: Auch wenn diese Garantien freilich geringer ausfallen als bisher.

Im Gegenzug sind auch die Renditechancen höher, da die Versicherer nun nicht mehr nur in festverzinsliche Papiere wie Staatsanleihen investieren müssen, die aktuell kaum was abwerfen. Das ist bei klassischen Leben-Produkten vom Gesetzgeber so vorgeschrieben. Doch bei den neuen Angeboten können die Versicherer ihre Geldanlagen weiter streuen.

Wie alle Geldanlagen haben diese Produkte Vor- und Nachteile, über die ein Beratungsgespräch aufklärt. Denn eine Geldanlage ganz ohne Risiko gibt es nicht. Grundsätzlich empfiehlt es sich, beim Thema Altersvorsorge breiter aufgestellt zu sein, um das eigene Risiko zu minimieren. So kann zusätzlich auch direkt in Aktien oder in einen Fonds-Sparplan investiert werden, in eine Privatrente oder ein anderes Vorsorgeprodukt. Eine Regel sollten Vorsorgesparer aber immer berücksichtigen: Nur in ein Finanzprodukt zu investieren, dass sie auch tatsächlich verstehen!

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