15.11.2016
Rubrik: Vorsorge

Umfrage

Pflegevorsorge - nur sechs von zehn Bundesbürgern informieren sich

Pflegevorsorge - nur sechs von zehn Bundesbürgern informieren sichFoto: Geralt@Pixabay.com

Die Bundesbürger gehen dem Thema Pflegevorsorge noch immer zu oft aus dem Weg, wie eine aktuelle Studie zeigt. Und das kann im Zweifel teuer werden.

Die Deutschen sind Pflegemuffel – zumindest, wenn es um das Thema Vorsorge geht. Dies belegt erneut eine repräsentative Umfrage des Forsa-Institutes im Auftrag einer großen Krankenkasse. Vier von zehn Befragten ab 18 Jahren gaben demnach zu Protokoll, sie hätten sich noch nie mit dem Thema Pflegeversicherung beschäftigt. Besonders hoch ist der Anteil der Abstinenzler erwartungsgemäß unter den jungen Leuten. So hatten 61 Prozent der 18-39jährigen Umfrageteilnehmer das Thema Pflege bisher vermieden.

Verwunderlich ist das Ergebnis durchaus. Denn: die meisten Befragten wissen zugleich, dass die gesetzliche Pflegeversicherung nur einen Teilschutz bietet. Immerhin 96 Prozent aller Befragten ist dies bekannt! Zugleich ist aber das Wissen über die tatsächlichen Pflegekosten gering, zum Beispiel, wenn eine Person im Pflegeheim untergebracht werden muss. Nur knapp jeder Dritte schätzt diese Kosten korrekt ein.

Es droht eine vierstellige Pflegelücke

Die harten Zahlen: in Deutschland kostet ein Pflegeheimplatz durchschnittlich 3.600 Euro im Monat, wenn die Person rundum betreut werden muss. In der höchsten Pflegestufe übernimmt die Pflegekasse davon 1.612 Euro. Zwar wird sich dieser Beitrag erhöhen, wenn mit der Pflegereform zum Jahreswechsel 2017 die Pflegestufen durch fünf Pflegegrade ersetzt werden. Aber selbst dann bleibt eine Vorsorgelücke im vierstelligen Bereich: die gesetzliche Pflegekasse wird maximal 2.005 Euro erstatten.

Kann der Betroffene den Fehlbetrag nicht aufbringen, werden der Ehegatte oder die Kinder des Pflegebedürftigen zur Kasse gebeten. Geschützt vor dem Zugriff des Sozialamtes ist nur ein begrenztes Schonvermögen. Schon aus diesem Grund empfiehlt es sich, über den Abschluss einer privaten Pflegezusatzversicherung nachzudenken. Je zeitiger, desto besser: Junge und gesunde Versicherungsnehmer müssen oft deutlich weniger zahlen. Ein Beratungsgespräch schafft Aufklärung!

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