29.06.2016
Rubrik: Vorsorge

Mehr Geld für Rentner

1. Juli: Zeit für geldwerte Gesetzesänderungen

1. Juli: Zeit für geldwerte GesetzesänderungenFoto: Alexas_Fotos@Pixabay.com

Gesetzesänderungen: Neues gilt für die Bundesbürger ab dem 1. Juli. Im zweiten Halbjahr des laufenden Jahres, also pünktlich zum ersten Juli, treten wieder ein paar neue Gesetze in Kraft. Diese betreffen vor allem Rentner und Geringverdiener mit Kindern. Die gute Nachricht: sie können auf mehr Geld hoffen.

Für Rentner stehen ab dem 1. Juli sonnige Zeiten bevor: sie erleben die höchste Rentenerhöhung seit 23 Jahren. Insgesamt profitieren davon laut Bundesregierung rund 20 Millionen Rentner von höheren Bezügen. In Westdeutschland steigen die Renten um 4,25 Prozent an und in Ostdeutschland sogar noch um etwas mehr, nämlich um stattliche 5,95 Prozent.

Wer bislang also zum Beispiel 1000 Euro Rente bekommen hat, erhält in den alten Bundesländern 42,50 Euro mehr, in den neuen Bundesländern 59,50 Euro. Die Rentner werden über die Anpassung schriftlich informiert.

Warum aber steigen die Renten? Maßgeblich sind hierfür -grob vereinfacht- drei Größen: die allgemeine Lohnentwicklung, der bisherige Beitragssatz sowie das Verhältnis von Beitragszahlern und anspruchsberechtigten Rentnern. Hier ist es vor allem der guten Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt zu verdanken, dass Ruheständler zukünftig mehr im Portemonnaie haben.

Laut Statistischem Bundesamt gab es im relevanten Vorjahr mehr sozialversicherungspflichtige Beschäftigte sowie gleichsam weniger Arbeitslose. Die unterschiedliche Lohnentwicklung ist auch ein wichtiger Grund, weshalb die Rentenerhöhung in Ost und West unterschiedlich ausfällt.

Auch Kinderzuschlag wird erhöht

Ab 1. Juli gibt es eine weitere Neuerung. Diese betrifft den Kinderzuschlag. Der Zuschlag erfährt zum genannten Datum für Geringverdiener ein monatliches Plus von 20 Euro. Im Ergebnis bekommt der Geringverdiener für sein Kind dann ab dem zweiten Halbjahr 2016 genau 160 Euro pro Kind und Monat.

Der Kinderzuschlag ist dazu da, Eltern, die zwar mit ihrem Einkommen den eigenen Bedarf decken können, aber nicht den Bedarf ihrer Kinder, zu unterstützen. Der Zuschlag wird für jedes im Haushalt lebende Kind geleistet und sollte schriftlich bei der örtlich zuständigen Familienkasse beantragt werden.

Sinkendes Rentenniveau – Privatvorsorge ist wichtig!

Langfristig wird die gesetzliche Rente allerdings immer mehr Menschen keinen auskömmlichen Lebensabend sichern können. Bis zum Jahr 2030 soll das Netto-Rentenniveau auf 43 Prozent sinken, so sieht es das RV-Nachhaltigkeitsgesetz vor, um die Alterung der Bevölkerung aufzufangen. Neurentner, die zu dieser Zeit erstmals ihr Ruhestands-Salär erhalten, werden dann eine weit größere Lücke zwischen ihrem früherem Einkommen und Rente zu schließen haben. Welche Vorsorgemöglichkeiten es gibt, klärt ein Beratungsgespräch.

Schon heute zeigt sich ein besorgniserregender Trend zur Altersarmut, denn die Zahl der Rentner, die im Alter zusätzlich auf Sozialleistungen angewiesen sind, ist in den letzten Jahren nahezu explodiert. Laut Statistischem Bundesamt verdoppelte sich die Zahl der Grundsicherungs-Empfänger im Alter innerhalb von nur elf Jahren. Aktuell sind 1,038 Millionen Rentner auf Grundsicherung angewiesen.

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