17.03.2016
Rubrik: Vorsorge

Bank- und Fondssparplan

Riester - Wechsel für ältere Kunden schwierig

Riester - Wechsel für ältere Kunden schwierigFoto: Geralt@Pixabay.com

Für Altersvorsorge-Sparer ist es schwierig, auch im betagten Alter noch von einem Anbieter zu einem anderen zu wechseln. Deshalb kann es empfehlenswert sein, beim Wunsch-Versicherer auch darauf zu schauen, welche Bedingungen er für die Verrentung des angesparten Kapitals bietet.

Als der Gesetzgeber die staatlich geförderte Altersvorsorge einführte, legte er Wert darauf, dass die Versicherungskunden problemlos von einem Anbieter zu einem anderen wechseln können. Deshalb gibt es bei Riester-Policen einen deutlichen Unterschied zu „konventionellen“ Altersvorsorge-Verträgen. Bei einer Kündigung werden nicht nur die sogenannten Rückkaufswerte übertragen, bei denen oft entstehende Kosten zu Lasten des Kunden abgezogen werden, sondern das „gesamte“ Riester-Kapital (Übertragungskapital) inklusive einer kleinen Gebühr. Die entsprechenden Regeln sind im Altersvorsorgeverträge-Zertifizierungsgesetz (AltZertG) festgeschrieben.

Wettbewerb um Verrentung erwünscht

Die Wechseloption ist vor allem für die Phase der Verrentung wichtig. Es kann nämlich theoretisch sein, dass ein Riester-Versicherer sehr gute Konditionen in der Ansparphase bietet, also in der Zeit, in der man Beiträge zahlt, aber für das angesparte Kapital eine niedrigere Rente berechnet als ein anderer Versicherer. Hier erhoffte sich die Bundesregierung, dass es zwischen den Anbietern auch einen Wettbewerb um die Höhe der ausgezahlten Rente geben möge, durchaus im Sinne des Kunden. Relevant ist die Wechseloption vor allem für jene, die mit einem Bank- oder Fondssparplan riestern.

Versicherer legen Höchstaltersgrenzen fest

Aber der Wettbewerb funktioniert nicht so recht, wie nun die Stichprobe eines Verbraucherverbandes ergab. Der Grund: Viele Versicherer legen Höchstaltersgrenzen fest. Manche Anbieter nehmen Neukunden nur auf, wenn sie die 50 Jahre noch nicht überschritten haben, andere wiederum setzen die Altersgrenze bei 60 Jahren an oder sehen gar keine Begrenzung vor. Auch Mindest-Ansparzeiten müssen die Kunden bei manchen Versicherern erfüllen, damit sie aufgenommen werden.

Es empfiehlt sich für Kunden also, sie möglichst zeitig mit den Wechseloptionen zu befassen und sich darüber zu informieren, sofern man einen Wechsel plant. Oder bereits bei Vertragsabschluss darauf zu schauen, ob der Versicherer auch bei der Verrentung gut abschneidet. Hier empfiehlt sich ein Beratungsgespräch, um sich über die Bedingungen eines Riester-Vertrages aufklären zu lassen. Denn auch bei Riester gilt: Altersvorsorge-Anbieter ist nicht gleich Altersvorsorge-Anbieter!

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