23.05.2012
Rubrik: Markt

Sicherheit

IT-Ausfall: Unternehmen sind schlecht gerüstet!

Ein Notfallplan für IT-Ausfälle? Jedes zweite Unternehmen in Deutschland verzichtet darauf! Dabei müssen Firmen bei einem Ausfall der Technik mit großen finanziellen Schäden rechnen.


Erst vor wenigen Tagen fiel die elektronische Handelsplattform Xetra für eineinhalb Stunden aus - eine herbe Schwächung für den deutschen Aktienhandel. Doch längst kein Einzelfall: Laut der Unternehmensberatung Steria Mummert Consulting werden die jährlichen Umsatzeinbußen durch IT-Ausfälle auf mehr als vier Milliarden Euro geschätzt. Wenn die Technik für längere Zeit ausfällt, kann dies ein Unternehmen sogar in existenzielle Nöte bringen.

Deshalb empfehlen IT-Experten allen Unternehmen, für den Ernstfall vorzusorgen und sich mit einem Notfallplan gegen Ausfälle wichtiger IT-Technik zu rüsten. Umfassende Bedrohungs- und Risikoanalysen sollten eingeleitet und Reaktionen auf den Ernstfall regelmäßig geübt werden. Solche Übungen sind wichtig, um den Notfallplan auf sein Funktionieren zu testen.

Aber auch aus juristischer Sicht ist ein der Notfallplan ein unbedingtes Muss, denn die Firmenleitung ist gesetzlich zur Sicherung der Unternehmensexistenz verpflichtet. Das komplette Fehlen eines IT-Notfallplans kann Geschäftsführern oder Vorständen als Vorsatz ausgelegt werden, sollte das Unternehmen wegen einem Versagen der Technik in finanzielle Schieflage geraten. Hier gilt der alte Grundsatz: Vorsorgen ist besser als haften!

Wie sollte nun ein derartiger Notfallplan gestaltet sein? Zuerst gilt es zu definieren, unter welchen Bedingungen von einem Notfall auszugehen ist. Auch die Zuständigkeiten müssen im Plan festgehalten werden: Wer ist im Ernstfall zu benachrichtigen und wer trifft die Entscheidungen? Auf welche Technik kann notfalls ausgewichen werden, um die Geschäftsbeziehungen aufrecht zu erhalten? Wie ist die IT-Technik möglichst reibungsfrei wieder herzustellen? Kontaktdaten und Passwörter der Administratoren sollten ebenfalls Bestandteil des Planes sein und regelmäßig aktualisiert werden. Darüber hinaus genießen Fragen der Datensicherheit oberste Priorität: Ein Verlust oder Missbrauch sensibler Kundendaten kann nicht nur juristisch ein Nachspiel haben, sondern auch den Ruf der Firma dauerhaft beschädigen.

Unternehmen, die sich für den Ernstfall absichern wollen, sollten sich ausführlich beraten lassen. Unter bestimmten Auflagen sind beispielsweise Schäden an Soft- und Hardware sowie Datenverlust über Elektronikversicherungen oder IT-Versicherungen versicherbar. Je nach Unternehmen und Geschäftsmodell können auch Betriebsunterbrechungs- und/oder Betriebsausfallversicherungen nützlich sein.

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