04.05.2012
Rubrik: Sparten

Geld sparen

Gesetzliche Krankenversicherung: Auf Mehrleistungen der Kassen achten!

Ein gängiges Vorurteil lautet: Während es in der privaten Krankenversicherung einen harten Kampf um Neukunden gibt und somit auch Unterschiede im Leistungsangebot, sind die Leistungen für Kassenpatienten weitestgehend identisch. Aber das ist längst nicht mehr der Fall. Auch in Gesetzlichen Krankenversicherung gibt es seit der Gesundheitsreform 2009 zunehmend Unterschiede zwischen den Anbietern.



In der Gesetzlichen Krankenversicherung ist der Wettbewerb um Kunden stark eingeschränkt. Ungefähr 96 Prozent aller Kassenleistungen sind vom Gesetzgeber vorgeschrieben und müssen folglich für alle Patienten garantiert werden. Lediglich bei den verbleibenden 4 Prozent bestehen Unterschiede – doch diese sind zum Teil erheblich.

So bieten immer mehr Krankenkassen sogenannte „Wahltarife“ an, die von den Kassenpatienten gewählt werden können, aber nicht gewählt werden müssen. Dabei lassen sich verschiedene Modelle von Wahltarifen unterscheiden. Kühle Rechner haben Chancen, Geld zu sparen!

Bei sogenannten Selbstbehalt-Tarifen verpflichtet sich der Versicherte, im Krankheitsfall bestimmte Leistungen aus der eigenen Tasche zu zahlen. Im Gegenzug darf er auf einen niedrigeren monatlichen Mitgliedsbeitrag hoffen. Wer einen solchen Selbstbehalt-Tarif in Anspruch nehmen will, muss jedoch einen monatlichen Mindestverdienst nachweisen und sich für einen bestimmten Zeitraum zur Mitgliedschaft in der Kasse verpflichten, in der Regel für drei Jahre.

Zunehmender Beliebtheit bei Kassenpatienten erfreuen sich die Prämien-Tarife. Hier erhält der Versicherungsnehmer einen Teil seines Jahresbeitrages zurück, wenn er lange Zeit keine Leistung seiner Krankenkasse in Anspruch genommen hat. Mitunter sind derartige Angebote jedoch an bestimmte Vorraussetzungen gebunden, etwa dass der Versicherte bereits längere Zeit Mitglied der Kasse ist, sich freiwillig versichert hat und die Behandlungskosten zunächst aus eigener Tasche vorschießt, um sie später zurückzuerhalten. Hier gilt es, sich genau über die Bedingungen des jeweiligen Tarifes bei seinem Krankenversicherer zu informieren.

Wer gesund lebt, der kann von den Bonus-Tarifen der Krankenkassen profitieren. Getreu dem Motto „Vorbeugen ist besser als heilen“ belohnen die Kassen hierbei gesundheitsbewusstes Verhalten. Kassenpatienten können mit kostenfreien Zusatzleistungen rechnen, wenn sie die Teilnahme an Gesundheitskursen oder Vorsorgeuntersuchungen nachweisen. In der Regel werden die Extra Schmankerl in Form von Geldbeträgen, Sachleistungen oder Sportkursen erbracht.

Doch auch darüber hinaus gibt es hinsichtlich der Mehrleistungen immer mehr Unterschiede zwischen den Kassenanbietern. So unterscheiden sich die Gesellschaften in der Bereitschaft, die Kosten für alternative Heilverfahren zu übernehmen – Sei es Akupunktur, eine spezielle Massage oder fernöstliche Heilkunst. Zudem weisen die Krankenkassen große Differenzen bei den Serviceleistungen auf. Nicht jede Kasse ist mit einer Filiale vor Ort vertreten, leistet Unterstützung bei Behandlungsfehlern oder ist gut per Telefonhotline erreichbar – Hier gilt es, sich vorher über die Bedingungen zu informieren!

Ein Vergleich der Kassenanbieter lohnt sich also. Wer seine Krankenkasse wechseln möchte, der sollte sich vorher bei seiner Wunschkasse informieren, ob die erwarteten Leistungen auch tatsächlich garantiert werden. Denn die Gesellschaften nehmen nicht nur zusätzliche Leistungen in ihren Katalog auf, sondern streichen diese auch schnell wieder – oftmals, ohne dass der Kunde es bemerkt.
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